„Singet Schwestern! – Machet Musik!“
Jahrhundertelang standen Komponistinnen im Schatten männlicher Kollegen und haben mit viel Mühe, großer Begeisterung und enormem persönlichem Einsatz ihren Werken den Weg auf Konzert- und Opernbühnen rund um die Welt erkämpft. Und seit vielen Jahren unterstützt der SI Club Graz Künstlerinnen der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz und bietet ihnen u.a. die Möglichkeit von Auftritten bei den Benefizkonzerten.
Was war also naheliegender, als, getreu dem Motto unseres heurigen Benefizkonzertes in der Franziskanerkirche, das Programm ganz in das Zeichen weiblichen Musikschaffens zu stellen und Musikstücke von acht Komponistinnen, deren Schaffen in die Zeit vom 16. bis zum 21. Jahrhundert datiert, von Musikstudentinnen zur Aufführung bringen zu lassen.
Schon vorweg – das Konzert war ein voller Erfolg! Tatiana Maksimova (Sopran und Klavier) interpretierte mit wunderbarer Höhe und großer Strahlkraft Lieder von Sofia Gubaidulina (*1931) und Pauline Garcia-Viardot (1821-1910), Stephanie Fritz (Sopran) überzeugte in Werken von Fanny Mendelssohn Bartholdy-Hensel (1805-1847) und Clara Wieck-Schumann (1819-1896) mit sicherer Intonation und schönem Klang und Evgenia Shugai (Mezzosopran) begeisterte mit ihrer ausdrucksstarken Darbietung von Musikstücken Francesca Caccinis (1587-nach 1641) und Amy Marcy Cheney-Beachs (1867-1944). Die Pianistin Anfisa Bobylova (*1992) brachte ihre Komposition „Reflection“ mit perfekter Technik zur Aufführung.
Im das Konzert abschließenden Trio für Violine, Violoncello und Pianoforte von Clara Wieck-Schumann gaben Sarah Drake-Goraj (Violine), Marielis Reh (Violoncello) und Anfisa Bobylova einen großartigen Beweis ihres musikalischen Könnens und wurden vom Publikum entsprechend gefeiert!
Auch wenn es für Veranstaltungen aktuell keine offiziellen covid-bedingten Einschränkungen gibt, wollten wir auf die allgemeine Situation Rücksicht nehmen und ersetzten das sonst übliche große Buffet im Anschluss an das Konzert durch einen kleinen geselligen Umtrunk mit Brötchen und Kuchen. Der Innenhof des Klosters und ganz besonders auch der Kreuzgang boten an diesem Tag mit seinen hochsommerlichen Temperaturen ein etwas kühleres Ambiente, das von den Gästen gerne in Anspruch genommen wurde.